Montag, 14. Mai 2012

Das Dort-munter Wochenende

Wie vorher angekündigt, war ich (Nikita) letztes Wochenende mit Marcus, Johann, Kim und Lena in Dortmund. Die beiden Fräulein haben ihre Freunde besucht und wir Burschen haben Marcus' Geburtstag am Samstag gefeiert. Nach 2 Stunden Verzögerung aufgrund diverser orientierungsloser Odysseen durch Lohne und Vechta kamen wir passend in Dortmund an, um den Sonnenuntergang beim großen U anzuschauen. Unbeschreiblich, wie eine nie endende Baustelle wie das Ruhrgebiet solche schönen Plätze bereithalten kann.
Den Rest des Abends verbrachten wir mit ein paar ruhigen Stunden mit Krissy, einer guten Freundin, die immer für mindestens ein kühles Bier zu haben ist. Nachdem sie uns verließ, entschlossen wir uns, unsere Bretter auch endlich mal zu benutzen... und die Straßen von Dortmund zu befahren. Das Gefühl, was man kriegt, wenn man mit tollen Leuten bei warmen Sommertemperaturen eine verlassene Straße runterfährt, ist super. Es hat mich leicht an Wassup Rockers? von Larry Clark erinnert, vielleicht auch ein wenig an Kids vom selbigen Regisseur. Feststeht, dass es ein guter Moment war.
Als wir letztendlich in Marcus' WG ankamen, war es schon Mitternacht oder auch später. Nach ein paar weiteren Bier und ein paar melancholischen Gesprächen, während wir die alten - fast nostalgischen -  Videoaufnahmen anschauten, die wir damals vor mehreren Jahren einfingen, ging es auch schon ins Bett.

Samstag war ein wenig chaotisch. Marcus' Feier stand an, jedoch waren seine Freunde für das Public Viewing des letzten Spiels von BVB Dortmund, wobei Johann und ich - die Antifußballer auf dieser endlosen weiten Welt überhaupt ( wo steckt der Sinn, wenn "22 Leute einem Ball hinterherlaufen und versuchen, in ein Tor zu schießen?"- strikt dagegen waren (mehr dazu später). Wir haben circa den ganzen Nachmittag gebraucht, um uns startklar zu machen (wobei man eher nebenbei anmerken sollte, dass Johann, Krissy und ich es noch schafften, vorher in der Stadt einkaufen zu gehen, bevor Marcus endlich klarkam und motiviert war, loszugehen). Marcus und die anderen entschieden sich dafür, beim Friedensplatz das Spiel mit mehreren Tausend anderen Leuten zu schauen. Als wir dann vor den Eingangspforten standen, verloren Johann und ich urplötzlich doch die restliche - wenn auch unbedeutend kleine - Motivation ( Sie hätte eh nicht gereicht, uns in die schwitzende Menge zu befördern), weshalb wir uns entschieden, in der Stadt zu warten, bis die 90 Minuten (man sagt keine 1.5 Stunden im Fußballjargon) vorbeigingen. Dem Jubel nach zu urteilen, haben die Schwarz-Gelben mit 4:1 gegen die Rot-Weißen gewonnen ( ich weiß immer noch nicht den Endstand).
In den 90 Minuten, in denen Johann und ich uns entschlossen, zurück zur WG zu gehen, unsere Bretter zu schnappen, zu einem Imbiss zu pushen und feste Nahrung, sowie Bier einzukaufen, gab es möglicherweise auch nichts Besseres, als das, was uns widerfuhr.
Zu allererst bestand die Problematik darin, dass uns der WG-Schlüssel fehlte und es somit praktisch unmöglich war, in die Wohnung zu kommen. Zufälligerweise ging unser koreanischer Freund Keunho (ebenfalls ein Mitbewohner Marcus', sowie Björn) grade aus dem Haus, als wir an der Tür ankamen. Das erste Problem war somit gelöst. Also Bretter geschnappt, runtergesprintet, Keunho den goldenen Key überreicht und runtergerast zum nächsten balkanischen Grill, bei dem wir erstmal was zum Essen kriegen konnten. Unsere Intention war es: Bier kaufen, Essen kaufen, Bretter beschaffen, wieder zum großen U, um den Sonnenuntergang abermals zu erleben ( Ich sollte erwähnen, dass es zwar sehr kalt, aber sonnig war). Als wir gegen 21 Uhr an dem von uns ersehnten Platz ankamen, trafen wir durch Zufall Michael, den wir am vorherigen Tag am selben Platz (Sonnenuntergang Nummer 1) kennenlernten. (Er hatte Geburtstag, da war ein Ständchen selbstverständlich) Michael hatte die selbe Intention wie wir, weshalb wir den Untergang einfach zu dritt anschauten und uns eine gute Stunde unterhielten, weil er sich als ausgezeichneter Gesprächspartner entpuppte. Selten so ein gutes Gespräch gehabt.
Kurz vor 22 Uhr trennten sich die Wege und wir machten uns auf, die anderen vom Spiel aufzusammeln. Der Plan war, ein wenig in der Stadt zu verbleiben ( was sich leider als alles andere als kurz herausstellte - es war sehr kalt) und dann anschließend ins "Silent Sinners" zu gehen, unserer traditionellen lokalen Abendgaststätte (vorzüglicher Euphemismus). Unterwegs hatten wir leider durch diverse Missverständnisse Streit, weshalb Johann uns vorzeitig verließ. Schließlich kam es dazu, dass nur Marcus, Keunho, Björn und seine Komparsen zum Sinners gingen. Nach einer erfolgreichen und partyreichen Nacht ging es dann Sonntag auch relativ früh wieder zurück.
Für mich war es ein gutes Wochenende, abgesehen von den kleinen Streitereien, für andere vielleicht nicht so. Aber egal, denn es wird bestimmt ein baldiges Wiedersehen, also auch eine baldige Möglichkeit zur Optimierung der Tage, geben!